Donnerstag, 26. Februar 2009

Der Zug hielt und ein lautes Zischen war zu hören. Ich schaute hinüber zur Menschenmenge die sich zum Zug drängelten. Von meinem Platz am Café konnte ich die gestressten Gesichter sehen. Die Menschen stiegen aus dem Zug und verstreuten sich. Eine Gruppe steuerte auf das Café zu, wo ich mit meinem Malbrett saß. Mir machte es Spaß die Leute zu beobachten. Ich schaute hinüber zum Gleis 13, dort spielte sich das gleiche ab, der Zug hielt und ein weiteres Mal war ein Zischen zu hören. Ein kleiner Junge kam heran gelaufen, ich winkte ihn zu mir. Er hatte für sein junges Alter ein schickes Aussehen, auch seine Kleidung bestand aus einem feinen Seidenanzug. Verwöhntes Kind dachte ich mir. Schon in meiner Kindheit hegte ich keine Freundschaft gegenüber den reichen, sie dachten sie wären etwas besseres.
Der Junge baute sich vor mir auf, ich fragte wie alt er wäre, eine hochnäsige Stimme kam aus ihm raus, er antwortete barsch 12. Ich drückte ihm einen 5er in die Hand und sagte ihm, er solle mir einen Schokoriegel kaufen, einen Mars.
Der Rest sei für ihn. Er schaute mich fragend an, doch er lief los und kam nach wenigen Minuten zurück, er gab mir den Mars und bedankte sich, zu meiner Überraschung. Ich schickte ihn weg und begann zu malen, zwar wollte ich nie Maler werden, ein edler Geschäftsmann wäre doch was gewesen, aber die Umstände und mein Talent im Malen brachten mich nun mal zum Künstler. Ich malte wild drauf los, ab und zu schaute ich der Menschenmenge zu, die sich zu den Zügen drängelten. Als ich fertig war betrachtete ich mein Meisterstück, es kam ein, wie ich fand, lecker aussehender Schokoriegel zum Vorschein. Es war aber kein Mars, sondern ein Snickers.
© Christoph Waterkamp

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