Dienstag, 24. Februar 2009

„Falscher Alarm“

Der Zug hielt und ein lautes Zischen war zu hören. Die Türen öffneten mit einem leisen knarren. Er wartet und wartet doch vergeblich, das erhoffte Wiedersehen ist geplatzt. Er ging nach Hause, legt die Schlüssel auf die Kommode und die Jacke ans Brett. Dann legt er sich erstmal auf Sofa um gemütlich TV zu schauen. Er zappt von Sender zu Sender bis er plötzlich das Bild eines entgleisten Zuges sieht. Verspannt legt er die Fernbedienung auf den Wohnzimmertisch. Es ist der Anschlusszug von seinem Sohn Karl. Er macht sich sofort Sorgen und will genaueres wissen. Er macht sich auf und fährt mit seinem Auto zur Unfallstelle. Auf der Fahrt dorthin springen ihm immer wieder Bilder von Karl vor die Augen, die mittlerweile von Tränen gerötet sind. Doch dann hofft er wieder das er nicht im Zug saß sonder einfach den Termin vergessen hat. An der Unfallstelle findet er ein Meer von Blaulichtern vor, sofort erkundigt er sich bei einem Polizisten ob überlebende geborgen werden konnten. Doch der Polizeisprecher muss diese Frage mit einem „nein“ beantworten. Ein weiterer Polizist führt ihn zu einem der Polizeibusse und unterhält sich mit ihm. Er fragt ob jemand aus der Familie im Zug sitzt. Dann sagt er, er weiß es nicht es könnte mein Sohn im Zug sitzen. Dann steht der Polizist auf und sagt im gehen ich schaue mal nach ob es etwas Neues gibt, bitte bleiben sie im sitzen. Nach etwa 5-10 Minuten kommt der Polizist wieder, jedoch mit schlechten Nachrichten. Er sagt: „ Ich muss Ihnen leider mitteilen das wir keine Lebenden Personen aus dem Wrack bergen konnten, es tut uns leid.“
Völlig aufgelöst macht sich er Mann auf den Weg nachhause, im Radio hört er dann noch einmal die Nachricht die ihm der Polizist soeben überbracht hat. Er kann es gar nicht fassen und wieder springen ihm Bilder seines Sohnes vor die Augen. Zuhause angekommen öffnet er ganz behutsam die Türe und lässt vor lauter Verzweiflung die Türschlüssel im Schloss stecken. Er schließt die Tür und zieht seine Jacke aus. Als er diese an das Brett hängen will, sieht er plötzlich eine schwarze Jacke am Brett die nicht ihm gehört. Es muss die seines Sohnes sein. Dem Mann fällt ein Stein vom Herzen, als er dann noch ein leises Rufen aus dem Wohnzimmer hört: „ Papa ich in schon Zuhause, habe einen Zug eher genommen. Musste noch ein Geschenk für Marie kaufen.“ Der Mann wischt sich die Tränen aus den Augen, um sich nichts anmerken zulassen. Als wäre nicht gewesen läuft er ins Wohnzimmer und fragt seinen Sohn nach seinem Wohlbefinden. Der Sohn antwortet: „ das läuft Papa, alles klar“.
Das freut mich schön dass du da bist.

Ende
Janek Arntzen

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