Dienstag, 24. Februar 2009

Horrorfahrt in die Freiheit

„Schuldig“ brüllt der Richter, während er seinen Hammer auf den Tisch donnert. Ein lautes und lang gezogenes „Nein“ schallt durch den Saal und eine zierliche und magere Frau singt auf die Knie. „Das kann nicht sein euer Ehren, mein Mann ist unschuldig. Wer sorgt für die paar Goldmünzen die wir zum überleben benötigen, während ich mich um die Kinder kümmere? Ich habe ein Kind verloren, und sie nehmen mir auch noch meinen Mann.“ Schluchzend und bettelnd rutscht die Frau auf ihren Knien in Richtung Richter, doch die Wachmänner die während der gesamten Verhandlung an der Tür gestanden haben, halten sie fest und zerren sie Richtung Ausgang um die Störung der Verhandlung zu beenden. Die Frau versucht mit allen Mitteln sich loszureißen, doch die Männer schleppen sie durch die Tür hinaus und verbannen sie aus dem Gebäude. „Der angeklagte wird für seine Tat mit dem Tod bestraft“ setzt der Richter ernst fort, „er wird in die sicherste Gefängnisanlage der USA, der Sanctiondesert gebracht, um dort auf seine Hinrichtung zu warten. Die Hinrichtung wird in Unserem Ort, nach einer Aufenthaltszeit von zwei bis drei Sonnenzyklen vollstreckt. Führt diesen Kindermörder ab und sorgt dafür, dass er sicher zum Zug gebracht wird, um dort mit den Anderen Ganoven zur Sanctiondesert befördert zu werden“ befielt der Richter in einem herablassendem Ton. Zwei weitere Wachmänner treten in den Saal und schnappen sich den schluchzenden Mann, der auf der Anklagebank sitzt. Der Mann schaut wehmütig auf die Ränge, wo zwei kleine Kinder sitzen, die den Mann tränenüberströmt und fassungslos ansehen. Der Verteidiger des Mannes erhebt sich und begibt sich in Richtung Ausgang, dreht sich kurz vorher um und sagt mit einer traurigen Stimme: „Es tut mir Leid, aber die Beweise sind zu Eindeutig.“ Er macht auf dem Absatz kehrt, und verlässt bestürzt den Saal. Der verurteilte Mann dreht sich zum Richter und setzt gerade an um etwas zu sagen, da reißen ihn die Wachmänner herum und schleppen ihn in Richtung Tür. Er stellt fest, das Widerstand zwecklos ist und blickt ein letztes mal zu den Zwei Kindern, bevor er aus dem Raum gezogen wird, und durch einen dunklen langen Gang in Richtung Ausgang gebracht wird, an dem schon eine Kutsche bereitsteht, die ihn zum Bahnhof bringen soll. Die Wachmänner stoßen ihn in die dunkle Kutsche und knallen die Tür hinter ihm zu. Sofort setzt sich die Kutsche in Bewegung. Nach einer für den Mann unendlichen Fahrt bleibt die Kutsche plötzlich stehen, die Tür öffnet sich und eine Schrotflinte wird in den Eingang gehalten. „Raus mit dir“ Brüllt eine heisere Stimme von außen. Der man verlässt die Kutsche und wird von zwei bewaffneten Männern in Richtung Bahnhof geführt. Doch kurz bevor sie den Bahnhof erreichen stellt einer der Männer dem Mann, dessen Händen hinter dem Rücken gefesselten sind, ein Bein, so dass der Mann stolpert und mit dem Gesicht voraus in den Sand stürzt. Beide Männer beginne zu grölen, und krümmen sich vor lachen. Der Mann rappelt sich auf und kneift die Augen zu zusammen, da der Sand in den Augen brennt und sich zwei Schürfwunden an Stirn und Nase Gebildet haben. Die Männer schubsen ihn weiter in Richtung Bahnhof und führen ihn zu einer Gruppe von Männern die gefesselt auf einer Bank sitzen und von mehreren Wachmännern bewacht werden. Langsam beginnt der Mann durch die halb zugekniffenen Augen etwas zu erkennen, und er bemerkt, das sich außer ihnen keine anderen Personen auf dem Bahnhof befinden, und er sieht einen Zug in den Bahnhof einrollen. Der Zug hält und ein Lautes zischen ist zu hören. Der Zug hat keine Fenster, sondern nur mit Gitterstäben versehene Gucklöcher und an den Türen stehen jeweils zwei Wachmänner. Während der Mann zusammen mit den Anderen zum Letzten Wagon gebracht und Einer nach dem Anderen hinein geführt wird, erkennt er vereinzelte Gesichter hinter den dicken Gitterstäben. Der man wird als Letzter in den Wagon geschoben. Der Wagon ist dunkel und es richt modrig. In der Mitte führt ein Gang zum anderen Ende und rechts und links befinden sich winzige Zellen, die durch Dicke Gitterstäbe von einander getrennt sind. Der Mann wird in die hinterste Zelle geführt in der ein Hocker und ein halbvoller Eimer Wasser steht. „Hinein mit dir“ raunzt ein Wachmann, nimmt ihm die Handfesseln ab und gibt ihm einen Stoß, sodass er erneut stolpert und hinfällt. Der Wachmann verriegelt die Tür mit zwei großen Vorhängeschlössern und verlässt lachend den Wagon um an der Tür Stellung zu nehmen. Ein schrilles Pfeifen erklinkt und mit einem lauten Zischen rollt der Zug an. Der Mann rappelt sich vom Boden auf und schüttet sich eine Hand voll Wasser ins Gesicht um den Sand zu entfernen und die Wunden zu reinigen. Danach blickt er aus dem kleinen vergitterten Guckloch und erkennt, dass am Ende des Bahnhofs eine große Masse von Leuten steht. Als sich der Zug langsam ruckelnd der Masse nähert erkenn er die Frau und die Kinder aus dem Gerichtssaal, die anscheinend verzweifelt versuchen etwas hinter den Gitterstäben der Gucklöcher zu erkennen. Doch plötzlich schreit eins der Kinder auf und zeigt auf das Guckloch des Mannes. Die Frau und das andere Kind folgen der Richtung des Fingers und entdecken den Mann ebenfalls. Auf einmal rennen alle drei los, und der Mann erkennt das die Frau versucht ihm etwas zu zu rufen, was allerdings für den Mann, durch das laute rattern des Zuges, unmöglich zu verstehen ist. Nach kurzer Zeit ist der Zug so schnell das weder die Frau noch die Kinder eine Chance haben neben herzu laufen, und sie bleiben schreiend und weinend stehen und geraten schnell aus dem Sichtfeld des Mannes.
Zwei Sonnenumläufe lang rappelt der Zug nun schon ununterbrochen über die Schienen. Müdigkeit, Hunger und Durst plagen den Mann, da sein Wasser fasst aufgebraucht ist und der Zug die Wüste durchfährt die die Sanctiondesert von der Außenwelt abschneidet. Als ihn die Müdigkeit durch die Missstände fast zu überwältigen droht, hört er plötzlich Pferdehufen klappern und daraufhin folgen fünf oder sechs Schüsse und drei Todesschreie sind wahrzunehmen. Kurz darauf beginnt eine wilde Schießerei und der Wagon beginnt hin und wieder mal heftig zu ruckeln, so als würde er über etwas drüber fahren. Der Mann wagt es nicht aus dem Guckloch zu schauen, aus Angst schon frühzeitig von einer Kugel umgebracht zu werden. Nach bangen Minuten spürt der man, dass sich plötzlch das tempo des Wagons verringert und er kurz darauf nach einem kurzen Ruckeln um eine scharfe Kurve biegt. Der Wagon rollt noch ein ganzes Stück einfach gerade aus bis er schließlich stehen bleibt. Endlich traut einer der Männer sich aus dem Guckloch zu schauen. Zu erst wirkt der Mann etwas verwirrt, doch dann beginnt er plötzlich zu lachen und zu schreien und weist die Anderen darauf hin ebenfalls aus dem Guckloch zu schauen. Auch sie bemerken nach kurzem stutzen was sich draußen ereignet haben muss. Sie sehen den Zug mit dem sie bis Gerade noch unterwegs gewesen waren, allerdings mit zwei Wagons weniger im Schlepptau als zu beginn der Fahrt, der auf einem anderen Gleis als jenes auf welchem sei stehen weitrtfährt. Der Mann der durch die plötzliche und unerwartete Schießerei davon abgehalten wurde einzuschlafen begreift, dass die unbekannten Reiter zwei Wagons abgekoppelt haben und sie über eine Weiche auf ein anders Gleis geleitet haben müssen. Doch die Freude darüber war nur von kurzer Dauer, da einer der Männer plötzlich bemerkt, dass der Zug mit den restlichen Wagons angehalten hat und beginnt rückwärts zu fahren. Doch bevor dieser Zug die Weiche erreicht um ebenfalls auf das Nebengleis zu gelangen nehmen die Männer ein Explosion war. Sie bemerken das ein großes Loch in die Schiene gerissen wurde, auf der sich der Zug mit den restlichen Wagons befindet und dass der Zug sich geradewegs auf dieses Loch zu bewegt. Kurz darauf erreicht der Zug dieses Loch und entgleist komplett, sodass drei von vier Wagons umkippen und um Teil zerbersten. Nach kurzer Zeit sieht man einzelne Personen sich aus den entstandenen Löchern und Spalten zwängen, die sofort von heranstürmenden Reitern aufgenommen werden. Vereinzelt hören die Männer die das geschehene erst einmal verarbeiten müssen Schüsse, doch nach kurzer zeit sehen sie das sich nichts mehr am oder im Zug rührt. Daraufhin brechen sie erneut in Jubel aus. Nach kurzer Zeit nehmen sie allerdings plötzlich das Geräusch eines Zuges war, und es wir urplötzlich toten still in den Wagons. Ein kurzes Ruckeln durchfährt den Wagon und er rollte wieder an. Es bricht eine allgemeine Ungewissheit über die Männer aus, da keiner von Ihnen weiß, was sie als nächstes erwartet. Der Mann bei dem die Müdigkeit erneut beginnt schaut aus dem Guckloch noch immer auf den verunglückten Zug, bis er aus seinem Blickwinkel verschwindet. Kurz darauf bemerkt er in der Ferne ein großes Gebäude, und registriert, dass es sich dabei um die gefürchtete Sanctiondesert handeln muss. Eine Zeitlang schafft es der Mann noch seine Augen offen zu halten, aber nach kurzer Zeit wird er schließlich doch bewusstlos und ein langes und stilles nichts breitet sich um in aus.
Genauso plötzlich wie sich das Schwarz über ihm ausgebreitet hatte, hörte es auch wieder auf, und der Mann blickt in das besorgte Gesicht einer Jungen und schönen Frau. „Er kommt zu sich“ hört er ihre Stimme Rufen und sofort taucht ein zweites, Männliches, Gesicht über ihm auf. „Wo bin Ich?“ „Willkommen in Arcane City, Mr.“ heißt der Fremde den Mann freundlich Willkommen. „Wie komme ich hier hin? Wer sind sie? und warum liege Ich bei ihnen im Bett?“ „Eins nach dem Anderen“ bremst der Fremde ihn freundlich. „Ich bin der Sheriff von Arcane City, der Stadt die verborgen in der Wüste liegt. Meine Männer haben Sie und die anderen Sträflinge aus dem Zug mit dem Sie zur Sanctiondesert gefahren werden solltet befreit, und sie liegen nicht in meinem Bett sondern Im Bett von der Dame. Sie sind Bewusstlos geworden und sie hat Sie wieder Gesund gepflegt“, erklärt der Scherriff dem Mann. „Und warum befreit ihr Mörder und andere Ganoven?“. „Alle die in die Sanctiondesert gebracht werden, werden nach ein paar Sonnenzyklen gehenkt. Wir sind eine Gruppe von Leuten die gegen diese Todesstrafe sind, da kein vergehen schlimm genug ist um dafür ein weiteren Mord zu begehen. Aber genug geredet Ich muss weiter, sehen sie zu dass sie wieder auf die Beine kommen, dann bringen wir Sie in ein anderes Stadtteil etwas Östlich von hier, in der alle die wir bisher befreit haben Leben.“ Der Sheriff verlässt den Raum und lässt den Mann mit der Frau alleine.
Nach ein paar Sonnenumläufen Ruhe, ist der Mann fit genug um dir Reise in den weiter östlichen Stadtteil anzutreten. Diesmal allerdings wird er mit einem Zug mit Fenstern, Sitzen und ohne Gitterstäbe befördert. Außerdem hatte seine Pflegerin ihm Wasser und Essen mitgegeben. Während der fahrt dachte der Mann darüber nach wie es wohl seiner Frau und den Kindern aus dem Gerichtssaal gehen wird, und fragt sich ob er sie wohl jemals wieder zu Gesicht bekommen würde. Doch die Fahrt mit dem Zug war nur von kurzer Dauer, nach einem halben Sonnenumlauf war der Zielbahnhof bereits erreicht und der Mann konnte erleichtert aussteigen, und wurde herzlich von dem Sheriff empfangen der Ihn am Tag des Erwachens so freundlich begrüßt hatte. Er führt Ihn zu einem Haus das weitaus größer war als das in dem er früher gelebt hatte. „Das ist dein neues Zuhause, Ich darf dich doch Duzen oder?“ „Ja“ „Ich hoffe es gefällt dir.“ Verwundert über die Großzügigkeit des Sheriffs tritt der Mann in das Haus ein und verliert vor schreck fast erneut das Bewusstsein. Im Eingangsflur des Hauses stehen die Frau und die Zwei Kinder, die weinende vor Freude auf den Mann zu laufen und ihn lange umarmen. „Wie… Warum…Woher wussten Sie?“, bringt der Mann stotternd hervor. „In einem Wagon des Zuges in dem Sie saßen haben meine Männer ein Buch gefunden, indem alle Daten der Gefangenen aufgelistet sind. Ich habe Kontaktmänner in allen Großen Städten der USA, und einer von ihnen hat es geschafft die Frau und die Kinder ausfindig zu Machen und sie mit einer Kutsche hier hin bringen lassen.“ erklärt der Sheriff ich freundlich. „Natürlich lief das alles unter strengster Geheimhaltung, damit diese Stadt auch weiter Arcane City heißen kann.“ „Wie soll ich ihnen jemals für das alles danken?“ „Das ist einfach, dafür müssen sei mir aber eine Frage beantworten: Warum?“ „Ich habe nichts verbrochen, es war unrecht.“ „Dann ist der Dank wenn sie weiterhin ohne ein verbrechen in dieser Stadt leben, denn das hier ist die Stadt des Friedens.“


{ENDE}
Wanted





Lars Osterburg
100.000.000.000.000.000$

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