Donnerstag, 26. Februar 2009

Die Entführung

Der Zug hielt und ein lautes Zischen war zu hören. Knirschend öffneten sich die Türen. Ein junger Mann stieg aus dem Zug. Er schien sehr verwirt zu sein.
Es war eine kalte Wintersnacht und mittlerweile saß ich schon seit über einer Stunde am Bahnhof und wartete auf meine Zug.
Der Mann ging nun am Bahnhof auf und ab. Als ob er ungeduldig auf etwas warten würde.
Plötzlich eine Durchsage: Ding Dong… „Der Zug in Richtung München Hauptbahnhof verspätet sich um ca. zwei Stunden“. Mein Zug! In Selbstverzweiflung vertieft, bemerkte ich nicht den Mann, der sich still und heimlich hinter mich geschlichen hatte. Plötzlich ein Schlag von hinten. Ich ging zu Boden und erwachte auf einer schmutzigen Matratze in einem Kellerraum.
Ich versuchte mich aufzurichten, was jedoch durch einen stechenden Schmerz im Rücken verhindert wurde. Panik verdrängte die Angst. Was war hier los? Ich versuchte mich zu beruhigen. Ich versuchte mir die Augen zu reiben, doch meine Hände waren gefesselt. Was zur Hölle, war hier los?
Plötzlich öffnete sich die Tür und im Licht des Flures erkannte ich den Mann vom Bahnhof.
„Wo bin ich?“, „Was wollen Sie?“, fragte ich den Mann.
Doch ohne eine Antwort zu geben verschwand er wieder durch die Tür. Die Stunden rannen dahin, ohne dass sich etwas tat. Die Handfesseln hatten sich etwas gelöst und ich hatte keine Mühe mich von ihnen zu befreien. Ich hatte viel Zeit um mir einen Fluchtplan zu überlegen. In der Ecke stand ein Tisch. Es war ein billiger Holztisch. Die Tischbeine waren locker verschraubt. Beflügelt von der Möglichkeit aus dem Tischbein eine Waffe zu machen, schraubte ich das Tischbein ab und legte mich an der Tür auf die Lauer. Doch Stundenlang passierte nichts.
Dann endlich hörte ich auf dem Flur Schritte, sie kamen näher. Ich richtete mich auf um den passenden Moment nicht zu verpassen. Meine Hände zitterten vor Angst.
Ich hörte den Schlüssel im Schloss und Sekunden später öffnete sich die Tür….
Manuel Finken TGYM 81

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