Dienstag, 24. Februar 2009

Zugfahrt

Der Zug kommt und ein lautes Zischen ist zu hören.
Es wird dauern bis ich ankomme. Genug Zeit um nachzudenken. Ich steige in einen Wagon, der mir leer erscheint und setze mich. Ich habe Blumen gekauft. Einen ganzen Strauß, den teuersten Strauß den sie im Laden hatten. Er würde ihr gefallen, sagte die Verkäuferin.
Der Zug rollt langsam los. Wird schneller. Bis wir den Bahnhof verlassen und schon bald über die Wiesen fahren. Es ist ein weiter Weg. Diesen Weg bin ich lange nicht mehr gefahren, viel zu lange nicht mehr. Dabei denke ich doch jede Minute an sie.
Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen, als ich sie zum ersten Mal sah. Sie war so schön wie der Tag und so geheimnisvoll wie die Nacht. Schon damals. Die schöne Gegend durch die ich fahre erinnert mich an die Zeiten in denen wir noch viel zusammen unternahmen, bis ich umzog. Ich hätte nie umziehen dürfen. Ich bereue es jeden Tag.
Eine alte Dame kommt in das Abteil. Sie will nur durchgehen. Als sie mich sieht fragt sie ob die Blumen für die Geliebte seien. Ich nickte nur. Für die Geliebte.
Etwas später kommt ein Mann und auch er sagt etwas zu mir. Ich höre weg, irgendetwas wegen meinem Anzug. Er soll verschwinden, ich bin am nachdenken.
Als ich wieder nach draußen schaue, sind wir fast da. Es hat zu regnen angefangen, doch ich bin glücklich. Gleich werde ich sie besuchen, sie freut sich bestimmt über die Blumen.
Bei meinem Gehalt kann ich mir solche Blumen eigentlich nicht leisten und das weiß sie auch. Sie weiß so viel von mir und doch kenn ich sie kaum. Noch einmal sehe ich die Blumen an und denke, wie schön sie auf ihrem Grab aussehen werden.

Daniel Peters

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